Der Königstein:

Der Königstein mit seinem Felsenrücken in Kamelform liegt 190 m über NN. Sein Gestein wird durch eine Schichtrippe der Unterkreide gebildet. Er steht seit 1932 unter Naturschutz. Der Berg war bis vor 60 Jahren unbewaldet und wurde erst nach 1950 aufgeforstet. Seit dieser Zeit verschwand  unser "Wappenstein"  mehr und mehr aus dem Gesichtsfeld. 

Die Eigenart des Gesteins liegt in der Wabenstruktur. Sie tritt bei Erosion hervor. Ihre Ursache liegt in dem Eindringen silikatischer Verbindungen bei der Verformung des Felsmassives während der Bildung und Anhebung des Harzes. Bei einer späteren Anhebung stieg in den quer verlaufenden Klüften Eisenverbindungen auf. Sie verursachten die rostbraunen,senkrechten Trennschichten zwischen den einzelnen Blöcken. Das Material wird von der Westseite aus in Richtung Osten immer härter. Ganz im Osten des Felsens sind Bodenmulden mit Bohrlöchern und viele Keilspuren am Fels zu finden.  Keillöcher findet man rund um den östlichen Felsen verteilt. Sie zeugen von mehreren Abbauversuchen zu verschiedenen Zeiten. Hierzu zähle ich auch die Steinscheibenreste auf der Nordseite. Es sind aber noch über 30 Abschlaggruben zu finden und Keilspuren, um diesen angeschlagenen Felsschichten wieder sauber zu bekommen.

        Die Nutzung dieser Scheiben war zumindest in Lohmühlen problemlos möglich, da hier der Sandabrieb nicht gestört hat. Generell wurden im Mittelalter Sandsteinscheiben in Mühlen verwendet. Nur  gut betuchte Müller leisteten sich Steine aus der Eifel, dem Voigtland oder aus Frankreich. Nachweise für die Nutzung unserer Steine wurden noch nicht gefunden. Allerdings in Rollmühlen (Kollergangmühlen) rollten diese Schei-ben auf großen, dicken Holztellern und zerquetschten dabei Ölfrüchte. Dazu waren sie lange zu gebrauchen.

Bei Blankenburg an der Teufelsmauer findet man übrigens ebenfalls mehrere solcher Abschlagstellen.

Im Jahr 1721 mußten die Geschworenen des Fleckens Westerhausen nach Halberstadt in die Domänenkammer kommen zur Auslösung von Mühlsteinfuhren!  Das hört sich doch schon mal ganz gut an!

Neuste Untersuchungen haben ergeben, dass der Fels wirklich als Sonnenheiligtum genutzt wurde. Auf den Klippen befinden sich mehrere spezielle Plätze zur Sonnenbeobachtung.

Die wichtigste Klippe zu diesem Zweck wurde offensichtlich bei der Christianisierung um 900 u. Z. zerstört und die Steine zum Kirchenbau in Westerhausen genutzt. Der Berg ist ja seit dieser Zeit im Eigentum der Kirche.

Weitere Fakten dazu sind im Buch "Der Königstein und seine Geheimnisse" beschrieben.