Um Westerhausen wird seit tausenden Jahren gesiedelt!

Unzählige Bodenfunde belegen dieses. Der abwechslungsreiche Wechsel zwischen Hügelketten, ehemaligen Seen und markanten Felsgruppen bildeten ein lockendes Angebot zum Siedeln in allen Zeiten. Bei Archäologen und Historikern sind die vielen Hügelgräber in unserer Feldflur bekannt. 

Die markanten Felsgruppen in den Höhenzügen der Schichtrippen, wie Königstein , Langenberg, Kuckucks-klippe, aber auch die vielen kleinen haben ihre Geschichte. Der Forstort Eselstall mit dem verschwundenen Steinkreis und seinen Relikten, der Honigkopf und der Knochenwinkel sind ebenfalls geschichtsträchtig. 

Um für diese Orte eine würdige Erinnerung zu schaffen, haben wir einige Stellen mit langlebigen, hier gefun-denen Steinsäulen markiert. Im Vorfeld wurden die Unterlagen der archäologischen Funde in den letzten 100 Jahre im Landesmuseum Halle nach Wichtigkeit analysiert und zugeordnet.

Der Start ist in der "Flaut" vor dem Tiergehege am "Flautstein". Er soll daran erinnern, dass genau hier einst eine Siedlung war. Die Archäologen fanden bei der Baugrunduntersuchung für die Neubauten enorm viele Siedlungsgruben mit Fundmaterial. Bei der großen Flut um 1790, als dieses Spültal hier ausfloss, wurden viele Urnen, Knochen und Keramik gefunden. Der nächste Stein befindet sich 800 m weiter, am „Stadtweg“ nach Quedlinburg, am Zugang zur Rennbahn. Hier wurde ein großer Fundstein, der „Eselstall-Stein“ zur Erinnerung an den Steinkreis und die Rennbahn aufgestellt. Von hier sieht man den "Galgenberg", den "Scharfenberg", das "Kleine Kamel" am Langenberg und den "Königstein". Man hat direkten Zugang zur "Rennbahn". Von hier aus geht man am "Schleifstein" neben dem Forsthaus vorbei zum "Eselstall". Der Weg bis zum "Schösserkopf-Stein" Richtung Ost ist nicht weit. Er befindet sich auf einem Hügel im Wald, dicht neben den Schösserköpfen. Von dort aus gehen eir wieder Richtung Westen zurück. Im Südosten gelangt man dann zu historischen Grenzsteinen an alten Wegen. Weiter in Richtung Westen am Waldsaum entlang findet man den Berg "Honigkopf". In dem um 1920 ausgegrabenen Hügelgrab wurde der einzige Menhir dieser Gegend gefunden. Er wird im Museum Quedlin-burg aufbewahrt. Am Platze des Originales befindet sich jetzt ein Stein aus Sandstein in äquivalenter Größe und Form, genannt „Honigkopf-Stein“. Etwa 1000 m weiter Richtung Westen kommt man zum Stein „Hessenberg-Stein“, hinter den „Warnstedter Eichen“ und vor den „Hessenbergen“. Hier befinden sich noch einige Hügelgräber. Man verbleibt jetzt auf dem historischen „Bräuhahnsweg“ in Richtung Norden. Nach 800 m kreuzt man einen breiten Waldweg, die „Trift“.  Richtung Osten gelangt man hinter dem neuen Fußballplatz zum „Agnetenberg“. Man kann von hier aus Richtung Osten die Reste der „Zwergenklippe“ im Wald finden, die um 1920 zu Pflastersteinen geschlagen wurde. Nach weiteren 10 min. Richtung Norden erreicht man die „Kuckucksklippe“. Sie ist seit etwa 10 Jahren nur noch von Süden zu erreichen. Von dieser Klippe hat man eine herrliche Panoramasicht.

Ein Fußmarsch durch das Dorf führt im Richtung Norden zum „Königstein“. Diese merkwürdige Felsformation ist einmalig im nördlichen Harzvorland und wird als Wappenfels unseres Ortes angesehen. Er war mit seiner prägnanten Form und durch seine geografisch interessante Lage eine alte Kultstätte. Auf seiner südlichen, breiten Terrasse sind viele Funde nachgewiesen. Diese Fläche wurde mit dem „Weinberg-Stein“  auf der Südterasse markiert. Unter der jetzigen B6, nicht weit weg wurden ein Teil einer Siedlung mit Ringwallanlage, einem Steinkistengrab und umfangreiche Tierbestattungen  ausgegraben. Diese Fundfläche markiert ebenfalls ein aufgerichteter Naturstein, der „Dalgenberg-Stein“ am Schnittpunkt der B6 mit der Börnecker Straße. 

Auf dem Weg über die Vogelklippe in Richtung Königstein zurück kreuzt man den Weg deutscher Kaiser und Könige. Durch diese Wegeschlucht führte einst der Handelsweg nach Halberstadt. 

An dieser Durchfahrt durch die Berge wurden 1931 von Arbeitslosen im kommunalen Arbeitsdienst die Stützwände stabilisiert. Sie setzten sich selbst ein Denkmal, den sogenannten „Hungerstein“.  Von dort aus führt der Weg über Königstein von Westerhausen und an einer Bank am Kammweg vorbei mit einer oft guten Fernsicht zum Brocken. Oder aber man geht durch den Weinberg, dort laden auf der Südseite große Sitzsteine unter Bäumen zum Verweilen ein, zu einem Blick auf das Bodetal und den Harz. Damit ist der Weg der Steine am Ende.  

Die Bauern Konietzke, Kirmann, Klamroth und Tiebe halfen dabei mit ihrer Technik.